Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
445
Italien nach dem Wiener Congresse.
letztem, welcher an Oestreich kam) und die Fürstenthümer
Bcncvcnt und Ponte Corvo zurück. Bloö Avignon
und Venaissin blieben mit Frankreich vereiniget. — Die in-
nerhalb des Kirchenstaates gelegene kleine Republik St.
Marino behielt ihre Selbstständigkeit und frühere Verfas-
sung, wie ihr dieselbe selbst während der französischen Herr-
schaft in Italien geblieben war.
So wie sich die aus Neapel verdrängte bourbonische
Dynastie in Sicilien behauptet hatte; so wollte sich Mu-
rat, nach Napoleons Sturze, gestützt auf sein Bündniß
mit Oestreich und England (1814), in Neapel behaupten.
Allein seine Vcrgrößerungsabsichten in Hinsicht auf Mittel-
und Oberitalien, so wie seine geheime Verbindung mit Na-
poleon bei dessen Wiedererscheinen in Frankreich (Marz 1815)
traten so deutlich hervor, daß ihm Oestreich den Krieg an-
kündigte, und diesen binnen zwei Monaten so bestimmt ent-
schied, daß Ferdinand 4 von Sicilien wieder nach Neapel
zurückkehren konnte, worauf ihn der Wiener Congreß in dem
Besitze Neapels bestätigte. Ferdinand vereinigte (12.
Dcc. 1810), — zunächst um die in der sicilischen Verfas-
sung vom Jahre 1812 beabsichtigte Trennung beider Reiche
zu beseitigen, — Neapel und Sicilien unter dem Namen:
Königreich beider Sicilien, und ließ den im Octo-
der 1815 an der calabrischcn Küste gelandeten, und von den
Einwohnern in Pizzo gefangenen, Murat am 13. Oct. 1815
zu Pizzo, alö französischen General, erschießen.
Die sieben jonischen Inseln wurden in einem,
zwischen England, Rußland und Oestreich (5. Nov. 1815)
abgeschlossenen Vertrage, unter der Benennung der ver-
einigten Staaten der jonischen Inseln, als ein
unabhängiger, aber unter dem unmittelbaren und auöschlie-
ßendcn Schutze Großbritanniens stehender, Freistaat aner-
kannt, welchem der damalige Prinz-Regent von England (l.
Jan. 1818) eine besondere Verfassung gab. — Die
Insel Maltha blieb ein Eigenthum Großbritanniens; die
illyrischen Provinzen hingegen kehrten unter Oestreichs
Oberherrschaft zurück, und wurden von dem Kaiser Franz
am 10. Aug. 1816 zu einem besonder» Königreiche er-
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Ferdinand_4_von_Sicilien Ferdinand Ferdinand Oestreich Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Italien Avignon Frankreich Italien Neapel Sicilien Napoleons England Neapel Oberitalien Frankreich Neapel Wiener_Congreß Neapels Neapel Sicilien Sicilien England Großbritanniens England
114 Europa.
H. Das Königreich beider Sicilien.
[114,530 Dkui = 2080 ^M., gegen 10 Mill. @.]
Geschichte: Dieses Königreich erlebte seine glänzendste Zeit unter dem Stanfen
Friedrich Ii., eiuem gebornen Italiener und zugleich deutschen Kaiser, König beider
Sicilien, von Italien und Jerusalem. Aber schon unter seiuem unächteu Sohne Maufred
ging das Land durch die Politik des Papstes und den Verrath der Barone verloren an
Karl von Anjon, Grafen von Provence und jllngsteu Bruder König Lndwig's Ix.,
des Heiligen, von Frankreich. Nachdem er 1260 Manfred bei Benevent und 1208 Kon-
radin, deu letzten Staufen, bei Tagliacozzo ftaljakotzo^ besiegt hatte, riß sich 1282 die
Jusel Sicilien durch die siciliauische Vesper vou seiner Herrschaft los und erwählte sich
Peter Iii. von Aragonieu, Gemahl einer staufischen Prinzessin, zum Herrscher. Mit dem
Aussterben des Hanses Anjon wurde auch Neapel 1435 aragonisch. 1501 kam die Hälfte,
1503 und 1504 das übrige Neapel au Ferdinand den Katholischen vou Spanien und
wurde bis 1707 von spanischen Vicekönigen regiert; nach dem Ende des spanischen Erb-
folgekrieges (1713) folgte bis 1738 die österreichische Herrschaft, worauf die bonr-
bouifche Dynastie eintrat, die uach dem Zwischenspiel der Napoleouideu (erst Joseph
Bonaparte und dann Murat) 1815 wieder eingesetzt wnrde, aber uuter Franz Ii.
1800 den Thron einbüßte.
Das Festland wird von der Insel durch die 5~ Km M.) breite Straße von
Messina (Faro di Messina) getrennt. Die Bevölkerung des durch Gebirge und wilde
Bergströme zerrissenen Landes ist am schwächsten in den Abruzzen, Calabrien und
dem Innern Siciliens, am dichtesten in Campanien (campagna felice scampanja
selitsche]). — Das Klima ist warm, aber durch Seewinde und Gebirge ange-
nehm; bei einem kurzeu Regenwinter giebt es inimer grüne Bänme und Wiesen;
schon im Januar beginnt die Baumblüthe. Der Boden ist fruchtbar, aber vul-
kanisch; seit Christi Gebnrt zählt man allein bedeuteude Ausbrüche des Vesuvs.
Eine Plage für das Land ist der Sirocco, der eine erstickende Hitze ans Afrika
herüberbringt. Der Ackerbau ist sehr vernachlässigt, und uoch schlechter ist es um
die Viehzucht bestellt; bedeutend ist dagegen die Seideuzncht.
1) Das Königreich Neapel.
Provinz Neapel und die Campagna felice [Sampaiija feh'tfche] (glückliche Ebene) oder
die Terra di Lavoro (Ackerland).
Neapel, 180 Km (24 M.) von Rom, am Fnße des Vesnvs, 449,000 E., amphitheatralisch den
gleichnamigen Golf gleichsam nmflügelnd, in einer unvergleichlich schönen Lage, von
der der Italiener sagt: „Vedi Napoli, poi muori." Zum Ueberblick über die Stadt,
über den Hafen, der durch deu Molo die G,estalt eines L erhalten hat, und die dem
Golf vorliegenden Inseln, nördlich Jschia [Iskia] und Pro cid a [Prütschida], südlich
Capri (mit der blauen Grotte), eignet sich am besten das Castell St^ Elmo. —
Zierden der iunern Stadt sind die schnnrgrade, mit herrlichen Palästen besetzte
Toledostraße und das Museo Nazioiiale mit einer großen Bibliothek und den zu
Herculauum und Pompeji gefundenen Bronceu.
In der Nähe Eamaldoli (früher Kloster). Herrlicher Aussichtspunkt.
Längs des Golfes, nach Procida [Prötfd)ida] zu:
Puzzuoli [Pitddsüolt] (Puteoli), mit der Solsatara und der Hnudsgrotte (die e-rrnpi
Pkiegraei des Alterthums). Auf dem Wege nach Salerno:
Portici [Pörtitfdji], königliches Schloß, und Refina, iiber dem verschütteten Hercnlannin
(24. Angust 79 u. Chr.).
Eastellamare (Stabiae?), 26,000 E. — Zwischen beiden Städten das großenteils
wieder ausgegrabene Pompeji.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Karl_von_Anjon Karl Manfred Tagliacozzo Peter_Iii Ferdinand Joseph
Bonaparte Franz_Ii Franz Christi
Extrahierte Ortsnamen: Europa Sicilien Sicilien Italien Jerusalem Frankreich Sicilien Neapel Neapel Spanien 5~_Km_M. Messina Faro Messina Campanien Afrika Neapel Neapel Neapel Rom Capri Museo_Nazioiiale Pompeji Nähe_Eamaldoli Procida Salerno Pompeji
Geographische Uebersicht von Europa. §. 1.
3
Erster Zeitraum1).
Von der Entdeckung Amerika’s bis zum westfälischen
Frieden, 1492—1648.
S- 1.
Geographische Uebersicht von Europa zur Zeit der
Reformation * 2j.
1) Portugal erreicht den Gipfel äusserer Macht, indem
es eine Anzahl Seestädte an der Nordwestküste von Afrika be-
sitzt und in Asien die bedeutenderen Häfen und Inseln an den
Küsten von Persien und Indien, in Amerika Brasilien gewinnt.
2) In Spanien wurde durch die Vermählung Ferdinand’s
des Katholischen von Aragonien mit Isabella von Castilien
(1474) der Grund zur spätem Vereinigung beider Reiche gelegt.
Zu den aragonischen Ländern gehörten auch die Inseln Sicilien
und Sardinien. Dazu ward Granada (1492), Neapel (1504),
Oran mit der Oberherrschaft über die Berberei von der Grenze
Marocco’s bis zur grossen Syrte (seit 1509) und das Königreich
Navarra (1512) erobert, die neu entdeckten Länder in Amerika
(1492—1532), ausser Brasilien, in Besitz genommen und das
Herzogthum Mailand (1540) der spanischen Ländermasse einver-
leibt. Diese erhielt nach Karl’s I. (V.) Abdankung noch einen
bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und
die Grafschaft Burgund (Franche-Comté). Inzwischen waren die
Besitzungen an der Nordküste Afrika’s (1528—1540) meist
schon an die Türken verloren gegangen.
3) Zu Frankreich wurden vom deutschen Reiche die drei
Lothringischen Bisthümer: Metz, Toul, Verdun gewonnen (1552)
und Calais den Engländern entrissen (1558).
4) In Deutschland (dessen Eintheilung in 10 Kreise §. 5, 1.
näher angegeben ist) besass das Haus Habsburg die fast
*) L. Häusser’s Gesch. des Zeitalters der Reformation, herausgegeben
von W. Oncken. 1868.
2) S. die 51. Karte in v. Spruner’s historisch-geographischem Handatlas,
C. A. Bretschneider’s historisch-geographischer Wandatlas, 7. Karte, und Pütz
historisch-geographischer Schulatlas, Il, Blatt V.
1
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Portugal Afrika Asien Persien Indien Amerika_Brasilien Spanien Aragonien Sicilien Sardinien Granada Neapel Oran Navarra Amerika Brasilien Mailand Karl’s Luxemburg Frankreich Deutschland Haus_Habsburg
Siebenter Zeitraum.
•J4
Erdtheilö, oder einzelner Theile desselben beurkundete *)
Denn ungewiß bleibt cs selbst noch immer, ob Win land,
auf welchem der Normann Leis (895) von Grönland anö
landete, ein Theil von Nordamerika, und namentlich Süd-
carolina gewesen sey.
Colom besaß geographische und nautische Kenntnisse,
und erwartete, wenn auch keinen so großen neuen Erdtheil,
wie in Amerika entdeckt ward, doch viele ansehnliche Insel-
gruppen im atlantischen Oceane nach Westen, nach der Aehn-
lichkeit der von den Portugiesen entdeckten Azoren und der
Inseln des grünen Vorgebirges. Er ward in seiner Meinung
bestärkt durch aufgefundene Baumstamme, die weder in Eu-
ropa, noch in Afrika ihr Vaterland haben konnten, welche
Stürme von Westen Hergetrieben hatten, und durch ange-
schwommene Leichname, deren Gesichtszüge und Bau keinem
der bekannten Lander angehörten.
Christoph Colom suchte zuerst sein Vaterland, den
Freistaat Genua, für seinen Entdecknngsplan zu gewinnen;
er ward aber zurückgewiesen. Darauf wandte er sich nach
Lissabon, wo man ihm seinen Plan entlockte, um ihm zu-
vorzukommen, doch mißlang die ohne Colom versuchte Aus-
führung. Eben so konnte der geizige Heinrich 7 von Eng-
land, welchen Colom durch seinen Bruder Bartholomaus
für diesen Zweck bearbeiten ließ, nicht zu einer Unternehmung
sich entschließen, die für den Augenblick keinen sichern
Gewinn versprach. Selbst am Hofe der Königin Isabella
von Kastilien ward Colom's Plan Anfangs (1484) an eine
Commission gewiesen, und nur, nach der Unterwerfung des
letzten maurischen Königreiches Granada in Spanien, ent-
schloß sich Isabella, veranlaßt durch ihren Beichtvater,
zu Colom's Unterstützung. Colom selbst trug den achten
Theil der Ausrüstungskosten der Unternehmung, wogegen
ihm der Hof den achten Theil des Gewinnstes und die Würde
*) Man vergleiche B e h a i m ' s Charte in Chph. Gtlo. v. M u r r ' s
diplomar. Geschichte des portugiesischen Ritters Martin Behaim.
Nürnb. 1778- 6-
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- 102 —
Portugal war geraume Zeit eine Provinz der castilifchen
Könige. Von 1093 an war es ein eignes Königreich. Früher,
als aus Spanien, waren die Araber aus Portugal nach Afrika
vertrieben, und wurden auch da noch von den Portugiesen ver-
folgt, welche unter König Johann 1415 den festen Hafen Ceuta
an der Straße von Gibraltar eroberten. Der dritte Sohn Jo-
hann's, der Prinz oder Jnfant Heinrich, welcher fleißig Erd-
und Himinelskunde trieb, dachte darüber nach, einen Seeweg
nach Indien uni Afrika herum auffinden zu lassen. Bisher mußten
die indischen Waaren abwechselnd zu Land, zur Sec und auf Flüssen
nach Europa gebracht werden. Ein solcher Handelsweg ging von Indien
aus zu Land oder zur Sec bis Alexandrien und von da durch das
Mittclmeer »ach den großen Hafenstädten Europa's. Ein zweiter Weg
ging von Indien nach dem Caspiichen See, die Wolga hinauf in den
Ladogasee und in die Ostsee. Die Handelsstädte Julin am Ausflusse
der Oder undwisbp aufgothland. Sagevon der versunkenen Stadt
Vinera auf der Insel Usedom. Hansa. Später wurden die Waarcn
in das schwarze Meer geführt und von da nach Constantinopcl gebracht.
Durch einen Seeweg um Afrika nach Indien mußte allen diesen Schwie-
rigkeiten abgeholfen werden.
Heinrich schickte auf eigne Kosten Schiffe aus; kühne Männer
fanden sich zu diesen Entdeckungsreisen, unter anderen Gonzalez
und Gilianez. Nach und nach wurden von 1418 an die In-
seln Porto-Santo, Madeira, die Azoren, diejnseln des
grünen Vorgebirges und die Küstenländer Senegambien
und Guinea entdeckt. Nach Hcinrich's Tod 1463 gelangte
unter Johann Ii. Bartholomäus' Diaz bis zuni Vorgebirge
r>er guten Hoffnung. Hier sah man, oaß die westliche Küste
oon Afrika sich nicht weiter gerade fort nach Süden erstrecke,
und Johann faßte die gute Hoffnung, daß Afrika zu um-
fahren sei.
Die großen Länderentdeckungen.
§. 60.
Amerika.
Amerika oder die Neue Welt ist ungefähr viermal größer
als Europa, hat nur gegen 50 Millionen Einwohner und er-
streckt sich von den nördlichen Polargegcnden, wo die Felsen vor
Frost springen, durch die heiße Zone bis nahe an den südlichen
Polarkreis. Es trennt den atlantischen und den stillen Occan.
Nordamerika und Südamerika sind zwei große Dreiecke,
deren Spitzen nach Süden gerichtet sind, und werden durch ein
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Extrahierte Personennamen: Johann Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gonzalez Johann_Ii Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spanien Portugal Afrika Ceuta Indien Afrika Europa Indien Europa's Indien Caspiichen_See Ostsee Constantinopcl Afrika Indien Guinea Afrika Afrika Amerika Amerika Europa Nordamerika
Frankreich.
125
Jahre 1814, weil es das Schicksal so fügte, dem
Throne entsagen konnte, ohne daß der Staat selbst da-
durch an Wohlstand und Festigkeit verlor.
Die Familie Bourbon erhielt in der Person Lud-
wigs Xviii. und nach dessen Tode i. 1.1824 Karls X.
den Thron wieder; aber Frankreich war nach den Frie-
denschlüssen der Jahre 1814 und 1815 nur an Um-
fang geringer geworden, als es während seiner Kriege
gegen Europa gewesen war.
Auch eine abermals erfolgte Thronveränderung
hatte keinen nachtheiligen Einfluß auf die Wohlfahrt
des Landes selbst. Es wurde nemlich Karl X. in den
letzten Tagen des Julius 1830 gezwungen, den Thron
und das Land zu verlassen. Man setzte einen Prinzen
von Orleans, Ludwig Philipp, als König auf denselben.
Einige blutige Tage in Paris waren jedoch das einzige
Unglück, welches dem Lande, auch bei dieser Verän-
derung, zugezogen wurde. Die neue Regierung ist weise
und kräftig, weil sie durch die Verständigsten des Landes
unterstützt wird. Sie fürchtet nichts von den Meute-
reien und Aufständen einzelner kraftloser Verbindungen,
die bei dem Zustande, in welchem fast alle Staaten
Europas gegenwärtig sich befinden, auch in Frankreich
vorhanden sind, so daß der französische Staat als ein
blühender und kraftvoller dasteht. %
England oder Großbritannien.
Die beiden Inseln des atlantischen Meeres, die
gegenwärtig den Inselstaat England ausmachen, sind
lange Zeit drei einzelne, politisch nicht mit einander
verbundene Länder gewesen. Der südliche Theil der
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_X Karl Ludwig_Philipp Ludwig Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Karls Frankreich Europa Paris Europas Frankreich England England
Die Zeit der Reformation. jgj
und^des Seeweges nach Ostindien (1498), trat nun aber im 16. Jahrh, jene gewaltige geistige Revolution, welche die Schranken der alleinseligmachenden Kirche durchbrach, und die Freiheit des christlichen Glaubens von den Fesseln der römischen Hierarchie befreite.
J>. Aie Zeit der Information.
§ 149; 2n Deutschland kam in Folge der Reformation zu der dynastiichen auch noch die consessionelle Spaltung; zu dem Particularismus der zahlreichen selbständigen Territorien gesellte sich der Gegensatz des protestantischen Nordens und des katholischen Dudens, und im Anschluß an die erschütternden Kämpfe, welche die kirchliche Trennung befestigten, löste sich der morsche und verfallende Reichskörper auch rechtlich ganz auf und entwickelte sich die Landeshoheit der Reichsstände zu der Souveräuetät unabhängiger deutscher Länder und Staaten.
Am 12. Januar 1519 schloß Maximilian I., „der letzte 1519. Ritter", auf der Scheide zweier großer Epochen, die Augen, und zwei mächtige Bewerber, Karl I. von Spanien und Franz I. von Frankreich, drängten sich an den deutschen Thron. Karl war von Seiten seines Vaters Philipp des Schönen von den Niederlanden und von Castilien (f 1506) der Enkel Maximilians I. und Maria's von Burgund (§ 144), seine Mutter Johanna war die Tochter Ferdinand's des Katholischen von Arragonien und Jsabella's von Castilien (t 1504). Als Erbe feines Vaters besaß er die Niederlande, von Ferdinand her, welcher 1506 die Kronen von Arragonien und Castilien vereinigt hatte, seit 1516 die Königreiche Spanien, Neapel-Sicilien und die Gebiete auf der westlichen Halbkugel, von Maximilian die fünf österreichischen Herzogtümer: Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tyrol. außerdem die Hausbesitzungen in Schwaben, Breisgau und Ellaß. So umfaßte seine Herrschaft zur Zeit seiner Bewerbung um den Kaiserthron ein ungeheures Ländergebiet auf beiden Hälften der Erde. Von demselben trat er die deutschhabsburgischen Besitzungen, 1521 die süns Herzogtümer, später
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian_I. Karl_I._von_Spanien Karl_I. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karl Karl Philipp Philipp Maximilians_I. Maximilians_I. Johanna Ferdinand Maximilian Maximilian
262
Der Gegensatz von Ebene und Gebirgöland ist von großer Wichtigkeit für die britische
Geschichte. Während der westliche gebirgige Thcil, sowie die irische Insel eine Zufluchtsstätte
der alten Bevölkerung wurde, erleichterte die ebene, dem Continent zugekehrte Südostseite
der Insel Einwanderungen von dorther. Auf diesem Wege erhielt es von Italien über
Gallien seinen ersten Beherrscher, von den sächsischen und dänischen Küsten eine neue
Bevölkerung (449, Gründung der angelsächsischen Heptarchie: Essex, Sussex, Wesscx, Kent,
Mercia, Ostangeln, Northumberland), und von der Normandie eine neue Einwanderung
(Wilhelm der Eroberer, 1066). So gehört England der germanischen Welt an.
Erst mit der Thronbesteigung des Hauses Plantagenet (Heinrich Ii.) im 12. Jahr-
hundert und der normännisch-sranzösischen Epoche, in welcher die Engländer fast zwei Jahr-
hunderte hindurch mit den Franzosen um die nördlichen Provinzen Frankreichs kämpften,
beginnt England seine Oberherrschaft zu begründen: 1171 wird Irland zum Theil erobert,
1283 Wales mit England vereinigt, während Schottland, über welches die englischen Könige
schon seit 944 eine Lehnsherrlichkeit geltend machten, erst 1603 dadurch vereinigt wurde, daß
Jakob Stuart, König von Schottland, Elisabeth's nächster Erbe war. Unter ihrer
43jährigen Regierung (1338—1603) hatt-e sich England, welches durch Heinrich Viii. die
englische Hochkirche begründete, durch Abwehr gegen die Angriffe Spaniens (die unüber-
windliche Flotte) zu überraschender Höhe erhoben. Colonial- und Seemacht wurden
begründet; dagegen wurde die Machtentfaltung nach außen unterbrochen während des
17. Jahrhunderts unter der Regierung der Stuarts. Nach der Hinrichtung König Kasl's I.,
1649, leitete Oliver Crom well unter dem Titel eines Protektors von 1633—1638 in
achtunggebietender Weise die neue Republik. Im Jahre 1660 erfolgte die Restauration
der Stuarts, aber schon 1688 ihre Vertreibung in Folge der Unklugheit und Härte des
katholischen Jakob Ii. (Revolution). Unter der Regierung seines Schwiegersohnes, Wilhelm
von Nassau-Oranien, und den Fürsten aus dem deutschen Kurhause Hannover,
welches im Jahre 1714 auf den englischen Thron berufen wurde, entwickelte sich innerlich
die Nation zu verfassungsmäßiger Freiheit; durch die Unionsakte vom Jahre 1707 wurden
die Schotten den Engländern rechtlich gleichgestellt und erhielten ein einziges Parlament; die
Unionsakte des Jahres 1800 gewährte dasselbe den Iren; wenn nun auch England den
größten Theil der Besitzungen Nord-Amerika's verlor, so gewann es dasür das indo-
britische Reich.
Die Verfassung ist ein durch das Parlament (Ober- und Unterhaus: house of .
lords und house of commons) eingeschränktes, in beiden Linien erbliches Königreich; die
jetzt regierende Königin ist Victoria, welche mit dem Prinzen Albert von Sachsen-
Koburg vermählt war.
Semer Lage nach befindet sich England und Schottland unter gleicher Breite
mit Labrador und zwischen den Parallelen von Stockholm und Krakau, während .
Irland mit Preußen und Posen gleiche nördliche Breite hat. Die Hauptinsel
ist im N. schmal, im S. breit, 890 Km (120 Meilen) lang und nähert sich
Frankreich bei Dover auf noch nicht 37 Km (5 Meilen), Irland mit der S.-W.- <
Spitze von Wales und mit der Halbinsel Cantire skäntair) auf 75 und 2-2- Km
(10 und 3 Meilen).
Mit der südöstlichsten Halbinsel Enropa's hat Großbritannien, seiner horizon-
talen Gestaltung nach, viel Ähnlichkeit: eine beträchtliche Küstenentwickelung, :
tief einschneidende Meerbusen, hervorragende Halbinseln, isthmische Verengungen,
zahlreiche Inseln in Gruppen an der Nord- und Westseite Schottlands. (Dieselben
sind, wie die Busen, nach der Karte zu nennen.)
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich_Ii Heinrich Jakob_Stuart Heinrich_Viii Heinrich Oliver_Crom Jakob_Ii Wilhelm
von_Nassau-Oranien Wilhelm Victoria Albert_von_Sachsen-
Koburg
Extrahierte Ortsnamen: Italien Gallien Essex Sussex Wesscx Mercia Northumberland England Frankreichs England Irland England Schottland Schottland England Spaniens Hannover England England Schottland Stockholm Krakau Irland Frankreich Dover Irland Wales Schottlands
299
Italien. Neapel.
g) Das Königreich beider Sicilien.
Es begreift die südliche Hälfte des Festlandes Italien,
oder das Königreich Neapel, und die Insel oder das Kö-
nigreich Sizilien. Beide unter einem Regenten vereinigt,
der aus dem Hause Bourbon (span. Linie) abstammt. Der
Name „Königr. beider Sicilien" ist die ältere Benennung.
Der Flächeninhalt beträgt 1,980 □ M.; davon
kommen auf Neapel 1,49v □ M- und auf Sicilien 490.
Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 7,780,000, wovon
6,082,000 auf das Festland und 1,698,000 auf Sicilien
kommen.
Die's taatseinkünfte betragen jährlichen 39,500,000
Gulden; die Staatsschuld lastet mit 206 Mill. Gulden.
Die Kriegsmacht: 30,000 Mann Linientruppen,
worunter auch mehrere Schweizerregimenter gehören (da die
Süditaliäner nicht die besten Soldaten sind). Die See-
macht ist unbedeutend; sie soll aus 3 Linienschiffen, 5 Fre-
gatten, 4 Corvetten und 16 Kanonierbooten bestehen. We-
der Land- noch Seemacht sind im glänzenden Zustande.
A. Das Königreich Neapel.
Lage: Unter 37° 50' bis 42° 27' 15" N. B. und
31 ° 82' bis 36° 28' D. L.
Grenzen: N. W. der Kirchenstaat, nämlich der
Fluß Tronto und die Pontinischen Sümpfe ; S. W. das
Mittelmeer; S. O. das ionische Meer mit dem Busen
von Tarent; N. O. das adriatische Meer.
Der Boden ist fast durchaus fruchtbar, vorzüglich in
der Provinz Terra di Lavoro; nur der Strich von den
Apenninen bis zur See zwischen Manfretonia und Barlet-
ta ist theils Sand, theils Sumpf. Der Anbau läßt Vie-
les zu wünschen übrig, denn man findet noch große Stri-
che des fettesten Landes, die dennoch einer Wüste gleichen.
Das Klima ist äußerst mild; doch auf den Gebirgen
rauh. Im Sommer ist in den tiefern Landstrichen oft die
Hitze, besonders wenn der Sirocco weht, unerträglich. Die
Seeluft mildert die Glut in etwas. Hier ist Schnee selbst
im Winter eine Seltenheit, desto häufiger strömt der Regen
herab. Schon im Januar reift die Erdbeere.
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
254
Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
und Heiligkeit der Familie hervorgegangen ist, die Blutrache, unangetastet
erhalten. Das biedere Volk hat noch nicht die Tugenden seiner rohen, aber
heroischen Väter gegen die raffinirten Sitten einer entnervten pariser Ge-
sellschast vertauscht.
Das ganz idyllisch, am nördlichen Ende eines der herrlichsten Golfe
gelegene schweigsame Städtchen Ajaccio war früher der Sitz eines Stell-
Vertreters des Gouverneurs von Bastia und ist erst im I. 1811 zur Hauptstadt
der Insel erhoben worden auf Betreiben der Madame Lätitia Bonaparte
und des Cardinals Fesch, welche ihren und des Kaisers Geburtsort durch
diese Erhebung auszeichnen wollten. Auch fehlt es nicht an Erinnerungen
an die Geschichte Napoleon's, welche besonders die Namen der Straßen und
Plätze erwecken. Da liest man: cours Napoleon, rue Napoleon, nie Fesch,
nie Cardinal, place Lätitia und sogar rue du roi de Rome. Die ländliche
Stille der breiten Straßen und großen Plätze ist so recht einladend zum
Erinnern.
ec. Die iberische Halbinsel. (Spanien und Portugal.)
73. Geographische Stellung und horizontale Gliederung der
iberischen Halbinsel.
(Nach A. v. Roon, die iberische Halbinsel, mit eine^Einleitung nach E. M. Arndt,
Versuch in vergleichender Völkergeschichte.)
Italien ist ein herrliches Land, aber man kann in vielen Beziehungen
sagen, Spanien ist ein herrlicheres. Als das äußerste Südwestland Europa's
kann es die Segel seiner Schiffe und seiner Gedanken über und in den
beiden weltbildenden und weltbeherrschenden Meeren ausspannen, dem mit-
telländischen und dem atlantischen. Diese Halbinsel wird viel besser und
glücklicher umgrenzt und viel stärker vertheidigt, als Italien durch seine
Alpen, von welchen das leichtere Hinabsteigen gegen Süden, das ungleich
schwerere Hinaufsteigen gegen Norden und Westen nach Deutschland und Frank-
reich ist. In Italien hinabgestiegen, findet ein fremdes Heer in den frucht-
baren Ebenen des Po sogleich volle Weide für Menschen und Thiere und
leichte ungehemmte Bewegung. Ein Heer, das aus Frankreich auch seitwärts
an beiden Meeren durch die dort niederen Pyrenäen nach Spanien durchge-
drungen ist, hat noch Märsche von 30—40 Meilen durch Schluchten und
Tiefen, ehe es auf die Ebenen Eastiliens gelangt.
Die Halbinsel ist anzusehen wie ein hohes Bollwerk, welches auf drei
Seiten in die Tiefen des Oceans, auf der vierten eben so steil zu den Tief-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Bastia Napoleon Napoleon Arndt
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ajaccio Spanien Portugal Italien Spanien Italien Deutschland Italien Frankreich Spanien